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Angela Frontera ist in der Szene als Künstlerin aus São Paulo bekannt, denn dort ist sie aufgewachsen, dort trat die Musik in ihr Leben ein. Aber in Wahrheit war es Belo Horizonte, Hauptstadt von Minas Gerais, wo sie 1965 auf die Welt kam.
Als Tochter eines Pianisten und einer Sängerin war es nur natürlich, daß ihr erstes Spielzeug die Musik gewesen ist, die im ganzen Hause ertönte. Sie erzählt gerne, dass ihr erster Lehrer das elektronische Schlagzeug (der Drumcomputer) der Hammond-Orgel ihres Vaters war. Im Spiel mit diesen Beats entdeckte sie ihr Talent und ihre Leidenschaft für die Perkussion.
Angela ist ein typisches Beispiel für die kulturelle Mischung, die Brasilien auszeichnet. Tochter eines italienischen Immigranten und einer Mineira indianischer und afrikanischer Herkunft, wuchs sie in der drittgrößten Stadt der Welt auf. Und ihre Musik spiegelt das wieder: ein Nebeneinander von Folklore und Shopping-Centern. Wie auch ihre Liebe zur „Pop Musik“, die aus der Zeit stammt, in der sie als Tänzerin für Michael Jackson-Choreografien arbeitete und gleichzeitig ihre Leidenschaft für die alte Rumba als Erbe des elterlichen Geschmacks.
Noch als Jugendliche begann Angela eine Profikarriere und ohne viel Zeit zu verlieren spielte sie auf hohem Niveau mit Leuten wie Cauby Peixoto in den großen Clubs von São Paulo. Eines unter ihren vielen Projekten war ihre Teilnahme am Musical „Mulheres de Holanda“, ein Musical mit 22 Liedern des Komponisten Chico Buarque, unter der Leitung des Regisseurs Naum Alves de Sousa. Auch die Sängerin und Gitarristin Badi Assad trat in diesem Stück auf.
Es war 1993, als der Freund und Mentor Alan Gordin, Manager des renommierten Show-Club „Stardust“ zu ihr etwas sagte, was jeder noch vorhandenen Ängstlichkeit ein Ende machte: „Wenn Du es hier geschafft hast, schaffst du es überall“. So zog Angela nach Deutschland und seitdem wurde sie zu einer unersetzbaren Figur in der brasilianischen Musikszene, der Latin und Soul–Szene.
Sie arbeitete zusammen mit Nina Hagen, Grace Jones, Airto Moreira, Hector Costita, Rosanna & Zélia, Edo Zanki, Six was Nine, Lou Bega und Ivan Santos. Bei mehreren Gelegenheiten spielte sie als Gast in der „Harald Schmidt Show Band“.
Aber ihre wohl wichtigste Zusammenarbeit ist die Partnerschaft mit dem brasilianischen Duo „Rosanna & Zélia“. Seit dem Erscheinen deren erster CD „Passagem“ (Peregrina – 1997) und der danach folgenden Tournee nimmt Angela den Posten der Perkussionistin und Schlagzeugerin ein, verleiht den Aufnahmen ihr Talent als Studiomusikerin und bereichert die Bühnen–Performance mit ihrem Charisma und ihrer Energie. Den reichhaltigen und melodiösen Harmonien des Duos fügt Angela eine große Ladung Elektrizität hinzu und sehr sensibel ausgesuchte Sounds. Das Resultat ist Musik von „sanfter Kraft“. Nicht nur Europa, auch Kanada, Singapur und Brasilien durften diese schönen Auftritte erleben.